Die Entstehung: Aufgrund der Patenschaft des Esel Mup der ersten Klasse der Waldorfschule Braunschweig wurde im November 2004 das Tierprojekt entwickelt. Dabei sollten die Kinder die Tiere der Schule unter Anleitung versorgen.
Beim Umgang mit den Tieren der Waldorfschule stellte sich schnell heraus, dass viele Kinder mit den Aufgaben überfordert waren. Ängste und andere Auffälligkeiten der Kinder zeigten, dass eine intensivere Arbeit mit Kindern und Tieren nötig ist.
Die Idee, die sich aus den Erfahrungen und Beobachtungen von Kindern und Tieren entwickelt hat, ist die, einen Kontakt zwischen den Kindern und den Tiere herzustellen, um ihnen damit die Möglichkeit zu geben, Vertrauen, Offenheit, Verständnis und Verantwortungsgefühl zu entwickeln. Aber auch eigenes Verhalten, der Umgang und die Verständigung mit den Tieren sind wichtige Themen. Die Kinder lernen von den Tieren und bekommen dafür etwas von ihnen zurück – Vertrauen und Anerkennung.
Bei der täglichen Arbeit mit Esel, Schaf und Ziege lernen die Kinder, die Tiere zu beobachten und ihre Stimmung einzuschätzen. Das Füttern, Putzen und Abtasten der Tiere gehört dabei ebenso dazu wie das Säubern von Stall und Weide sowie kleine Reparaturarbeiten.
Wir beschäftigen uns mit allerlei Fragen: Warum frisst das Schaf so schnell? Was ist der Unterschied zwischen einem Esel und einem Pferd? Wie begrüßt man ein Tier in seiner Sprache? Und vieles mehr.
Beobachten – Wahrnehmen – Fühlen: Um sich mit den Tieren zu verständigen – zu kommunizieren, muss man als erstes lernen sie zu beobachten und ihnen „zuzuhören“. Ihre Sprache ist nahezu lautlos. Die Verständigung erfolgt über die Körpersprache und die mentale Kommunikation.
Zunächst lernen die Kinder zu lauschen, mit den Ohren, den Augen, den Händen und dem Herz. Anschließend lernen sie zu flüstern, mit ihrer Stimme, ihrem Körper, ihren Gedanken und auch mit ihrem Herz. Hilfreich in unserer lauten Zeit. Über diesen Weg des Tieres gelangt man durch die Sensibilitätsschulung zu der eigenen inneren Stimme und zu sich selbst.
Kinder lernen:
- Den richtigen Umgang mit Tieren
- Die Bedeutung der Übernahme von Verantwortung und Wertschätzung für Lebewesen
- Die Möglichkeiten der Kommunikation mit Tieren über Stimme, Körpersprache und mentale Kommunikation
- Die nötige Sensibilität bei der Benutzung der Sinne tasten, hören und sehen
- Das Überwinden von Ängsten
- Die Stärkung des Selbsbewusstseins
Mup
Der Schulesel Mup aus der Waldorfschule in Braunschweig liebt die Kinder und ist gern überall mit dabei. Er ist neugierig und verspielt, hat den Schalk im Nacken, weiß aber auch genau was er will und was nicht. Der Esel will überzeugt werden. Und hat er erst einmal Vertrauen gewonnen, folgt er den Kindern problemlos. Er ist auch sehr gelehrig. So hat er, wie es sich für einen richtigen Schulesel gehört, schon viel gelernt. Er hebt seine Schale mit Fressen selber auf, hilft beim Fegen und kann sogar rechnen! Wer´s nicht glaubt kann sich selber überzeugen.
Oskar
Oskar ist der jüngste und gemütlichste in der kleinen Herde der Waldorftiere. Schafe zeichnen sich dadurch aus, dass sie aus großen Herden Stammen, oft dicht beieinander stehen, wo es auch mal rangelig zugeht. Sie mögen viele Kinder um sich herum und da darf es auch schon mal etwas lauter und hektischer sein.
Bezi
Ziegenbock Bezi, der dritte im Bunde der Tiere aus der Waldorfschule. Er ist der Chef und steht gern erhöht, um so seine „Größe“ noch deutlicher zu machen. Bezi ist ein sehr feinfühliges und sensibles Tier, mit dem die Kinder sehr gut die unterschiedlichen Arten der Kommunikation lernen können. Bezi hat die Fähigkeit die Kinder schnell zu durchschauen, auch wenn diese versuchen z.B. ihre Ängste zu überspielen.